Wohnmobil

Ein Wohnmobil hat verschiedene Technik installiert. Wir mussten einiges lernen, um diese Technik richtig nutzen zu können. Vorallem auch unser Wunsch mit dem Wohnmobil nach USA zu reisen, hat verschiedene Anforderungen gestellt. Hier möchten wir dieses Wissen festhalten. Es geht dabei um:

• Elektrisches System

• Gassystem

• Wassersystem

• Satelliten-Fernsehen

• Verschiffung nach Kanada

• Weltweite Versicherung des Wohnmobils

• Reifen

• Abschleppen

Elektrisches System

Spannungswandler

Spannungswandler

Der Stromkreis im Wohnmobil hat eine Spannung von 12V. Diese wird von einer Batterie gespiesen. Die Batterie wird durch den laufenden Motor des Fahrzeuges, durch eine angehängte Stromquelle oder über die Solarpanel auf dem Autodach geladen.

Wenn das Fahrzeug an einer externen Stromquelle hängt, kann man an den Steckdosen auch Geräte mit 230 V laufen lassen.

Wenn wir mit unserem Wohnmobil in Amerika unterwegs sind, verwendenen wir einen Spannungsumwandler, der die üblichen 110 V auf 230 V umwandelt, damit unsere Batterie lädt und unsere Steckdosen mit der für unsere europäischen Geräte erforderlichen Spannung versorgt werden.

Spannungswandel von 12 V auf 230 V

Wenn das Wohnmobil nicht am externen Strom angeschlossen ist, können im Wohnmobil nur Verbraucher betrieben werden, die mit 12 V funktionieren. Um die Computer mit Strom zu versorgen, benötigt man einen Spannungswandler von 12 V auf 230 V. Solche Spannungswandler gibt es ab ca. € 60.-. Sie bringen genügend Leistung (300 W) damit man einen Computer betreiben oder aufladen kann. Eine Kaffeemaschine, die 1400 W benötigt, kann so nicht betrieben werden. Deshalb muss in diesem Fall das Kaffeewasser mit Gas erhitzt werden. 

Der Spannungswandler, den ich in Frankreich gekauft habe schaltet ab, sobald die Wohnraumbatterie auf einen minimalen Wert gesunken ist. Als wir in Rabat (Marokko) zwei Tage auf einen Parkplatz ohne Stromanschluss übernachteten habe ich die Wohnraumbatterie solange benutzt, bis das Gerät den MIminalstand gemeldet hat. Da ich mit der Arbeit noch nicht fertig war, habe ich auf die Autobatterie gewechselt und den Computer solange benutzt, bis auch diese Batterie auf einem Minimumstand war. Als ich am nächsten Tag abfahren wollte, konnte ich den Motor nicht mehr starten. Der Computer hat die Batterie zu stark entladen. Jemand hat mir dann den Motor mit einem Überbrückungskabel, ich hatte keines dabei, gestartet und wir konnten abfahren. Seit diesem Vorfall, wird der Spannungswandler nur noch an der Wohnraumbatterie und nicht mehr an der Autobatterie angeschlossen.

Gassystem

Alugas-Anlage

Alugas-Anlage

Unser Wohnmobil hat Platz für zwei Gasflaschen. Je nach Land sind diese Gasflaschen unterschiedlich. Also muss man immer genügend Gas mitführen, wenn man ins Ausland fährt. Da wir aber monatelang in verschiedenen Ländern unterwegs sind, funktioniert das nicht.

Wir haben dann das Alugas-System entdeckt. Bei diesem System montiert man zwei fixe Gastanks im Wohnmobil. Diese kann man dann an Gastankstellen von ausserhalb des Wohnmobils füllen. Solche Gastankstellen gibt es überall auf der Welt. Auch hier sind aber die Gasanschlüsse an das Wohnmobil unterschiedlich. Wir haben deshalb einen Satz von Zwischenstücken gekauft. Damit sollten wir nie mehr Probleme mit Gas haben.

In Europa konnten wir in allen Ländern Gas tanken.

In Marokko gibt es keine Gastankstellen. Wir konnten den Gasverbrauch so organiseren, dass das Gas für den Monat gereicht hat. Was macht man, wenn man länger in einem solchen Land bleibt? Ich habe von Verfahren gelesen, wie man normale Gasflaschen in die Tanks umfüllen kann. Das tönt aber etwas abenteuerlich und ich weiss nicht, ob man eine solche Methode anwenden soll. Eventuell wäre es sinnvoll gewesen, nur einen Gastank zu installieren und die zweite Flache beweglich zu halten, so könnte man in solchen Ländern die bewegliche Flasche auswechseln. 

Wassersystem

Unser Wohnmobil hat einen Frischwassertank, der 100 Liter fasst. Dieser kann von ausserhalb gefüllt werden. In den ersten paar Tagen ist der Wassertank zwei Mal von selber ausgelaufen. Es hat einige Zeit gedauert bis wir festgestellt haben, dass es ein Ventil gibt, das Wasser vom Boiler auslaufen lässt, wenn die Aussentemperatur unter ca. 5 Grad sinkt. Dieses Ventil kann man auch manuell öffnen. Dieses Ventil war offen. Nachdem ich das Ventil geschlossen habe, lief das Wasser nicht mehr aus.

Um das Frischwasser frisch zu halten gibt es Chemikalein, die in den Wassertank gegeben werden können. Das wollte ich aber nicht machen. Wir verwenden jetzt ein mit Silber beschichtetes Geflecht, das durch Ionenaustausch das Wasser frisch hält und etwa 2 Jahre funktioniert.

Um heisses Wasser zu machen wird ein Boiler betrieben. Dieser wird mit Gas beheizt. Ohne Gas und eingeschaltenem Boiler gibt es kein heisses Wasser.

Mit dem Wasser kann die Dusche betrieben, das WC gespült, gekocht und abgewaschen werden. Das gebrauchte Wasser wird Grauwasser genannt und wird in einem Grauwassertank gesammelt.

Der Grauwassertank kann zu stinken beginnen. Aus hier gibt es Chemikalien, die den Gestank vernichten. In diesem Tank stören mich die Chemikalien nicht.

Das Grauwasser muss von Zeit zu Zeil abgelassen werden. Dazu gibt es auf allen Campingplätzen eine Servicestation. Man findet auch spezielle Stationen, um das Grauwasser zu leeren und Frischwasser zu tanken. Wir haben eine App, mit der man solche Servicestationen findet.

Die in der Toilette entstandenen Abwässer werden in einem separaten Tank aufgefangen. Auch hier werden Chemikalien verwendet, damit die festen Bestandteile aufgelöst werden und die Toilette keinen schlechten Geruch entwickelt. Die Toilettenkassette muss an speziellen Stellen entleert werden. Diese findet man auf allen Campingplätzen und manchmal an speziellen Dumpingstellen.  Die Chemikalien für die Toilette sind biologisch unbedenklich.

Satelliten-Fernsehen

Wir haben auf unserem Wohnmobil ein Oyster-Anlage, bestehend aus einer motorisierten Satellitenschüssel auf dem Dach, einem Receiver und einem Bildschirm. Als wir die Anlage zum ersten Mal in Betrieb nahmen konnten wir alle Sender empfangen, ausser die aus der Schweiz. Wir haben dann gelernt, dass die schweizerischen Sender verschlüsselt sind und man dazu eine Entschlüsslungskarte kaufen muss. Diese bekommt man bei SRF zum Preis von CHF 60.-. Die Karte muss man in einen Einschub stecken, den man für CHF 99.- in einen Fernsehfachgeschät bekommt. Nach dem wir die Karte in unseren Receiver eingesetzt hatten, konnten wir die schweizerischen Sender immer noch nicht empfangen. Eine weitere Recherche zeigte, dass das Schweizer Fernsehen am 16. Mai 2016 auf digitale Ausstrahlung umgestellt hast. Eine Abklärung ergab, dass unser Receiver nicht in der Lage ist, digitale Sendungen zu empfangen. Um den Receiver auf digitalen Empfang umzubauen, musste er zu Oyster eingeschickt werden. Was Oyster da machen muss, weiss ich nicht. Der Receiver kam erst 4 Wochen später zurück und der Umbau kostete CHF 600.-. Nun können wir auch das Schweizer Fernsehen empfangen.

Weltweite Versicherung für das Wohnmobil

Der Verkäufer unseres Wohnmobils hat uns die AXA Winterthur-Versicherung empfohlen, da er damit beste Erfahrung gemacht hat. Beim Abschluss des Vertrages, am Tag der Übernahme des Wohnmobils, haben wir festgestellt, dass die Versicherung nur für Europa gilt. Da wir beabsichtigen nach Amerika und Australien zu reisen, benötigen wir aber eine weltweite Versicherung. Per Zufall haben wir dann erfahren, dass die Mobiliar-Versicherung eine solche weltweite Versicherung anbietet. Nun werden wir nach dem ersten Jahr von AXA zu Mobiliar wechseln.

Für Kanada, USA und Mexiko muss man zusätzlich eine Versicherung haben. Hier werden andere Versicherungen nicht akzeptiert. Durch Seabridge haben wir eine solche Versicherung abgeschlossen. Sie ist sehr teuer. Sie kostet ca. US$ 1600.- pro Halbjahr.

Die Mobiliar-Versicherung hat uns gesagt, dass sie solche Ausgaben zurückerstatten werden. Das werden wir später versuchen und sehen, wie gut das funktioniert.

Reifen

In Marokko verlor ein Reifen immer etwas Luft. Ich habe das gut beobachtet und fast täglich den Luftdruck kontrolliert und wenn notwendig gepumpt.

Als wir im Guelmim von unserem Tagesausflug zurück kamen, war die Pneu platt.

Fiat hat ein Set im Ducato mit dem man Pneus abmontieren und reparieren kann. Ich habe dieses Set hervorgenommen. Zuerst ist da der mechanische Wagenheber. Ich habe ihn angesetzt und begonnen das Wohnmobil anzuheben. Mit der Zeit war das Drehen der Schraube so streng, dass ich das Wohnmobil nicht genügend anheben konnte. An diesem Tag sind andere Schweizer auf den Campingplatz gekommen. Sie haben mir mit einem hydraulischen Wagenheber ausgeholfen. Damit konnten wir das Wohnmobil leicht genügend hoch anheben und das Rad abmontieren. Jemand ist mit mir dann in die Stadt gefahren und der Pneu wurde dort in ca. 20 Minuten für Fr. 2.50 geflickt. Zurück auf dem Campingplatz wurde das Rad wieder montiert und der Fall war gelöst. Im Fiatset hat es auch noch eine Pumpe, mit der man den Pneu aufpumpen und eine Flüssigkeit, mit der man den Pneu notfallmässig reparieren kann. Der Pneu wird dabei mit einem Schaum ausgefüllt, wodurch man einige Kilometer weiter zur nächsten Garage fahren kann. Der Pneu ist dann aber nicht mehr verwendbar, muss also ersetzt werden.

Auf Grund dieses Erlebnisses haben wir entschieden ein Reserverad und einen pneumatischen Wagenheber mitzuführen. Sollte wieder einmal ein Pneu ein Loch haben, sind wir nun besser gerüstet.

In Kanada habe ich ab und zu den Luftdruck in den Pneus kontrolliert. Da ich mit den Kompressoren an den Tankstellen nicht zu Rande kam, habe ich den Kompressor aus dem Fiat-Pannenset verwendet. Aber schon bald hat dieser den Geist aufgegeben und nicht mehr funktioniert. Ich habe dann einen neuen Kompressor gekauft.

Heute verwenden wir ausser dem Abschlepphacken keine Teile aus dem Fiat-Pannenset mehr.

Abschleppen

Als wir in Kanada auf einer unbefestigetn Strasse im Dreck stecken blieben, haben wir uns gefragt, wie man das Wohnmobil hier herauszieht. Wir haben dann die Gebrauchsanweisung hervorgeholt und gelernt, dass es im Fiat Pannenset auch einen Abschlepphacken gibt, den man vorne am Fahrzeug anschrauben kann. 

Da wir das Pannenset zuhause gelassen haben, hatten wir diesen Abschlepphacken nicht dabei und das Abschleppseil musste an der Achse befestigt werden. Das kann dazu führen, dass die Karrosserie oder andere teile kaput gehen. Deshalb ist es wichtig diesen Abschlepphacken mitzuführen. Wir haben dann in Kanada einen beschafft.

Im Pannenset ist es das Teil mit der runden Öse.

Neueste Kommentare

20.01 | 23:20

Hallo Mario,
Danke für deinen Kommentar. Ich denke oft an die Zeit mit dir in Lima. Uns geht es gut. Wir wohnen wieder in St. Gallen und können wegen Corona seit einem Jahr nicht mehr reisen. Bis bald

19.01 | 23:43

Hallo Erwin, wie geht es Dir und Katharina, ich hoffe gut. Bin nach langer Zeit in Deine Webseite gegangen und hier habt wirklich eine schöne Zeit als "Nomaden" verbracht. Wir bleiben in Kontakt.

26.09 | 11:47

Danke, dass euch unsere Band TEARS FOR BEERS am St.Gallerfest 2018 gefallen hat und wir es auf eure Homepage geschafft haben.

12.05 | 17:39

Danke für deine immer interessanten Berichte. Ich wünsche gutes Gelingen und einen starken Durchhaltewillen. En Gruess

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